Freitag, 20. Oktober 2017

Mi familia y mis primeras días [Meine Familie und meine ersten Tage]

Hey Leute,
leider kann ich erst jetzt wieder schreiben, denn mein Computer ist unglücklicherweise kaputt gegangen. An dieser Stelle ein superdickes Dankeschön an meine Freundin Fenna, dafür dass sie mir ihren Laptop ausgeliehen hat! 😊🎉👍
Aber fangen wir mal dort an, wo wir aufgehört haben. Am Samstag nach dem Migrationsprozess ging es dann also in die Gastfamilien. Als ich dann vor der Haustür stand, muss ich zugeben, war ich echt aufgeregt.
Mein Gastvater hat dann die Tür geöffnet und mir ganz viel auf spanisch erzählt, aber ich habe einfach gar nichts verstand und hab einfach auf alles mit "Sí...?" geantwortet. 😂 Da denkt man, man kann eigentlich ganz gut Spanisch und dann sowas 😂😂. Er hat mir dann im Schnelldurchlauf alle vorgestellt die gerade zuhause waren. Das waren: 4-jährige Gastschwester Emma, die vieja de la casa (die Oma), Alejandro; von dem ich dachte, er wäre quasi mein Cousin und Alejandros Mutter, die dann folglich meine Gasttante wäre. Meine Gastmutter war noch auf der Arbeit und sollte in kurzer Zeit nach hause kommen. Statt meiner Gastmutter kam dann zu erst noch der Bruder meines Gastvaters, also mein Gastonkel. Dieser ist erst seit einigen Jahren in Panama und hat den Großteil seines Lebens in Miami gelebt. Er hat dann mit mir englisch gesprochen und ich war ganz froh darüber jemanden zu verstehen. Obwohl ich sagen muss, dass ich Alejandro auch echt gut verstanden haben. Wir saßen dann also im Wohnzimmer zwischen ca. 7 Hundewelpen und haben uns unterhalten. Ich war aber immer noch ganz schön angespannt und wusste nicht so ganz wie ich mich verhalten sollte. Mein Gastvater ist dann auch auf mysteriöse Weise verschwunden und ich habe ihn den Rest des abends nicht mehr gesehen. Dann kam auch meine Gastmutter nach hause. Sie war zwar echt nett, aber auch echt schwer zu verstehen. Deshalb haben wir uns nicht sehr viel unterhalten. Stattdessen hat Emma mir immer wieder Welpen in die Hand gedrückt 😄. Danach haben Emma, Alejandro und ich im Schlafzimmer der Eltern Moana bzw. Vaiana geguckt. Noch etwas, dass anders war als erwartet. Durch einige AFS-Berichte habe ich erfahren, dass viele Familien in Lateinamerika oft und gerne zusammen im Wohnzimmer sitzen und Fernsehr(meistens telenovelas) schauen. In unserem Wohnzimmer gab es gar keinen Fernsehr. Während wir dann den Film geguckt haben, hat die Großmutter und Sandwiches mit Schinken und Käse gebracht. Irgendwann hat meine Gastmutter sich zu uns gesellt und nach dem ersten Film folgte ein zweiter. Ich war wirklich, wirklich müde (wahrscheinlich immer noch vom Jetlag... naja eigentlich von der Casco Night😂), weshalb ich vom 2. Film nur noch die ersten 10min mitgeguckt habe. Außerdem war es in diesem Zimmer auch echt kalt, und das obwohl ich eine lange Jeans und eine langärmlige Bluse anhatte 😑. Bevor ich in mein Zimmer gegangen bin, habe ich nachgefragt, wann meine Gasteltern denn normalerweise aufstehen und meine Gastmutter meinte, so gegen 7-8.. uff, ganz schön früh für einen Sonntag, aber naja ich wollte ja keinen schlechten Eindruck machen und meinen 1. richtigen Tag mit der Familie nicht verschlafen, also habe ich mir meinen Wecker gestellt. Bevor ich schlafen gehen konnte musste ich erstmal meinen Koffer öffnen und das nötigste raussuchen, denn ich habe es noch nicht geschafft, den Kofferinhalt in die Schränke einzuräumen und in diesem Moment war ich einfach zu müde...

Nächster Morgen, ca. halb 8 morgens...
Das Haus ist mir immer noch ziemlich fremd und für panamaische Verhältnisse auch ziemlich groß. Normalerweise sind die Häuser hier Bungalows, also sie haben nur ein Erdgeschoss, oft auch ein Wellblechdach. Das Haus in dem ich wohne hatte sogar einen Pool, 2 Stockwerke und wirklich viele Zimmer und auch so eine Art Wintergarten, das ist so ein bisschen wie ein 2. Wohnzimmer. [Demnächst folgen Bilder von einem Teil des Hauses und meinem Zimmer]Ich wusste zu erst nicht wirklich, was ich machen bzw. wo ich hingehen sollte. Ich wollte nicht die ganze Zeit in meinem Zimmer sitzen, weil das für die Familie so wirken könnte, als hätte ich keine Lust auf sie. Also ging ich ins Wohnzimmer, da das ja meistens das Zentrum ist. Außer der Oma war noch eine Frau dort, die wie sich herausstellte, die Putzfrau war. Sie hat der abuela und mir dann Frühstück gemacht, dass genau wie das Abendbrot aus Sandwiches mit Schinken und Käse bestand. Sie hatte die Sandwiches vorbereitet und ich habe mein Sandwich dann selber "getoastet". Das toasten war etwas merkwürdig. Auf dem Gasherd lag eine Platte, ein bisschen wie ein merkwürdige Pfanne ohne Griffe [Bild folgt] da habe ich mein Sandwich draufgelegt und es dann ab und zu gewendet bis ich es für fertig empfand. Nach dem Essen habe ich mich dann ein bisschen und so gut es ging mit der abuela unterhalten. Sie ist wirklich sehr alt und spricht zu dem undeutlichen Spanisch auch noch sehr leise, so das dieses Gespräch ein bisschen merkwürdig war und auch nicht lange gedauert hat. Ich glaube auch, dass die Oma schon etwas verwirrt ist 😃 Dann bin ich also weiter durchs Haus getigert und weit und breit keine spur, von meinen Gasteltern. Dabei war es schon 10 Uhr. Also bin ich wieder in mein Zimmer und habe erstmal meine ganzen Klamotten in die Schränke geräumt und mir sehr, seeehr viele Gedanken darüber gemacht, was ich jetzt tun sollte. Einerseits hatte ich nichts zu tun, aber andererseits wollte ich mich nicht so abschotten. Ich habe dann trotzdem kurz mit meinem Freund geskyped, denn mir war wieder echt schlecht und mir ging es nicht so gut... Er hat mir dann geraten, mich ins Wohnzimmer zu setzten, damit die Familie sieht, dass ich darauf warte, dass jemand mit mir spricht. Leider war da nur die Putrzfrau. Also bin ich wieder hoch und habe mir über alle  mögliche Gedanken gemacht und mir ging es wirklich nicht gut. Die Übelkeit hielt an und ich fragte mich, was das sein könnte. Auf den VBs haben wir auch über Kulturschocks gesprochen und ich denke, das war es, wieso mir so schlecht war. Vor den VBs habe ich einen Kulturschock immer als etwas definiert, dass gar nicht so schlimm ist, sondern eher wie ein überwältigt sein. Auch wenn ich nach dem Seminar wusste, dass ein Kulturschock eher eine, ich nenne es mal "Überforderung",  ist, weil sich so viel neues und ungewohntes sich in der Umgebung befindet und passiert, dachte ich nicht, dass mich das so schnell treffen würde. Ich habe dann noch einmal mit meinem Freund telefoniert und bin noch ein bisschen durchs Haus getigert, bis meine Gasteltern dann um 2Uhr nachmittags aus ihrem Schlafzimmer kamen. Möglicherweise, waren sie genauso überfordert wie ich? Auf jeden Fall hat mich das ganze ziemlich verwirrt, denn 8 und 14Uhr ist ja schon ein Unterschied. Abernaja halb so wild. Nach dem Essen, quasi ein 2. Frühstück habe ich meine Gastgeschenke verteilt. Ich habe wirklich genug Geschenke für eine Großfamilie eingepackt, aber bei der Bescherung waren nur meine Gasteltern, Emma und die Oma dabei.
Die Gastfgeschenke die ich dabei hatte  waren ziemlich neutral, da ich in Deutschland ja noch keinerlei Info über meine Familie hatte.
Hier eine Liste mit den Gastgeschenken:

  • 10 Tüten Haribo (war gar nicht so besonders, da sie sie Marke gar nicht kannten, aber es geht ja auch um die Geste)
  • 1 Packung Kinderschokolade (die kam richtig gut an!)
  • 5 oder 6 Tafeln Milka (die kannten sie auch nicht)
  • 1(oder sogar 2?) Duschgel von Kneip und 1 von adidas
  • Blueberry-Muffin Tee (ICH LIEBE IHN)
  • eine kleine Engelfigur (uns wurde auf der VB gesagt, dass sie Panameños sehr auf Kitsch stehen, auch wenn das in meiner Familie eher weniger der Fall war, war das dennoch ein passendes Geschenk für die Großmutter)
  • 1 Packung after eight
  • 2 Tragetaschen zum einkaufen: "I 💗 Deutschlaund" & "I 💗 Verden"
  • 1 Schöne Schatulle (googlt einfach "dose aus glas") die mit diesen kleine Kaubonbons gefüllt war, die jeder liebt
  • 1 Packung Schokokrossis (weil die einfach geil sind)
Eigentlich wollte ich noch etwas besorgen, dass mein Dorf/Stadt oder die Landschaften von Deutschland zeigt. Typisch Touriartikel wie Kalender, Tassen etc.. Leider habe ich das Aufgrund von Zeitdruck nicht mehr geschafft. Ich glaube aber, dass meine Gastgeschenke auch so gut ankamen. Was noch gefehlt hätte wäre ein gutes deutsches Bier für meinen Gastvater. Von AFS wurde uns empfohlen keinen Alkohol als Gastgeschenk mitzubringen und von vielen habe ich gehört, dass die Familien in ihre Beschreibung geschrieben haben, dass im Haus kein Alkohol konsumiert wird. Diese Beschreibung ist meistens aber eher Schein als Sein, denn die Panameños trinken echt viel Bier und das obwohl das Bier hier schmeckt, als wäre es mit Wasser vermischt worden. Da könnt ihr mal sehen wie gut ihr es dort in Deutschland habt! 😂😂
Für 3 1/2 Personen waren das wirklich viele Sachen, da ich ja eigentlich eine Großfamilie erwartet habe, also habe ich mir ein paar Haribos und 2 Tafeln Milka für schlechte Tage gebunkert.
Gamebox
Da es den ganzen Tag in strömen geregnet hat sind wir um etwas zu unternehmen ins Einkaufscenter zu Gamebox gefahren. Man hat quasi eine Prepaid Karte mit der man die einzelnen Spielautomaten etc. benutzen konnte, bei manchen konnte man sogar, wie in Amerika, so Tickets gewinnen und diese am Ende für einen Gewinn einlösen. Ich habe hauptsächlich mit meinem Gastvater Airhockey gespielt und da hat echt Spaß gemacht. Er war ganz versessen darauf, trotzdem habe ich ihn das ein oder andere mal fertig gemacht 😛 Davor haben wir noch etwas im Foodcourt gegessen. Nach 2x Frühstück hatte ich nicht ganz so viel Hunger und habe mir mit meiner Gastmutter comida china geteilt. Komischerweise schmeckt chinesisch hier echt anders als in Deutschland. Danach habe ich mich verliebt und zwar in Cinnabon 😍 Das sind so Zimtröllchen mit Soße und Nüssen und das ist einfach nur lecker.
cinnabon



Danach haben wir la abuela nach hause gebracht und sind dann noch auf eine Halbinsel gefahren um dort ein raspao zu kaufen. Mir wurde erzählt, dass die Straße zur Halbinsel aus der Erde die beim Bau des Kanals übergeblieben ist gebaut wurde. Wirklich interessant. Aber viel von der Geschichte  Panamas beruht auf dem Kanals. Die Geschichte ist auch noch sehr jung und somit auch wenig umfangreich, wie uns am nächsten morgen bei TECHO erzählt wurde...
Auf dem Weg zu Halbinsel
Meine Gasteltern und eine Freundin der Familie(in rot)
Meine Gastmama